19.9.06

Geld, Spielplätze, Einkaufswagen und jede Menge Bier

Ich komme grade aus der Schule. Zehn Stunden am Stück - ein verdammt harter Knochen, den ich sicherlich nicht jeden Dienstag kauen werde. Die letzte Doppelstunde durfte ich mit Dauerlaufen in einem von Pennern und sonstigen gescheiterten Existenzen nur so übersähten Park verbringen. Meine Waden fühlen sich an, als wären sie aus Beton gegossen.

Samstagnacht war berauschend. Der Schlesier feierte seinen 18. Geburtstag damit, eine nicht unbeachtliche Summe Geld mit uns in der Kneipe zu verpulvern. Nachdem wir also genug Energie getankt hatten, ging der Abend erst richtig los. Gegen 23 Uhr, als sich die weiblichen Gäste samt ihren Männern schon längst aus dem Staub gemacht hatten, verließ der Tüftler mit den Worten "Ich glaub, ich muss kotzen" schlagartig den Tisch. Obwohl ich es eigentlich besser wissen müsste, dachte ich, er würde bluffen und folgte ihm zu einem 50m entfernten Flusslauf. Kaum dort angekommen, enteignete er sich des explosiven Gemischs in seinem Magen mit einer cool aussehenden Fontäne, was - nicht zuletzt dank meines lauten Gelächters - die Blicke einiger Passanten auf sich zog.
Bevor wir unseren Blutalkoholspiegel mit der kalorienreichen Nahrung einer bekannten Fastfood-Kette ausglichen, machten wir einen kurzen Zwischenstopp an der Schule, um unsere randvoll gefüllten Blasen nach einer kurzen Kletteraktion am Eingangsportal der Turnhalle zu entleeren.
Anschließend torkelten wir - der Schlesier stockbesoffen - durch die halbe Stadt und fanden uns irgendwann an einem Spielplatz wieder, an dem passenderweise ein Einkaufswagen stehen gelassen wurde - unser Spielzeug für den Rest des Abends. Was sich mit so einem Einkaufswagen, einer Parkhausabfahrt, reichlich glattem Asphalt und einem modernen Klettergerüst alles anstellen lässt, bleibt eurer Phantasie überlassen.

Recht früh, aber umso erschöpfter und besoffener kam ich gegen 1.30 zu Hause an und legte mich sofort ins Bett. Man sagt, Alkohol veranlasst die Adern zur Ausdehnung, was Betrunkenen ein gefährliches Wärmegefühl vortäuscht - demnach müssten sich meine Venen jedenfalls auf Gartenschlauchdurchmesser aufgebläht haben, denn so heiß war mir lange nicht mehr, weshalb ich auch erst gegen 6 Uhr in den Schlaf fand.

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