6.10.06

Lektion in Schweinemast

Ich meinen Adern schwirrt der Alkohol aus etwa 1,5 Litern Bier und in meinen Gehirnzellen schwirren Ideen und Gedankenskizzen. Ideen und Gedankenskizzen für dieses verrunzte Weblog; Ideen und Gedankenskizzen für diese Junkie-Rammstein-Fansite, an der ich mitarbeite; Ideen und Gedankenskizzen für Worte und Sprüche, die ich in nächster Zeit öfters verwenden sollte. Bevor ich hier etwas poste, überlege ich mir zum Teil schon Satzfragmente und einen groben Aufbau, den ich während des Schreibens weiter ausarbeite. Und es verlangt mir einiges an Mühe, diese brüchigen Geisteskonstruktionen in meinem Kopf beisammen zu halten, denn erstens bin ich viel zu faul, mir so etwas wie Notizen zu machen, was übrigens auch irgendwie "unskilled" wirkt, und zweitens gleicht mein Zimmer derzeit dem Dresdener Stadtkern nach den Bombenangriffen 1945, sodass ich nicht einmal mehr einen Fetzen Papier und ein Schreibutensil auftreiben könnte. Nur der Kleingeist hält Ordnung; das wahre Genie überblickt das Chaos. Ich versuche, die bloße Anreihung von Fragmenten, die ich mir für dieses Posting vorgenommen habe, so gut denn möglich zusammenzukriegen.

Falls ihr mal in die ungünstige Lage geratet, eine Leiche beiseite schaffen zu müssen, merkt euch folgendes: Zu Beginn sollte ihr den Körper in sechs Teile zerlegen, damit er sich problemlos und komfortabel in einem stilvollen blauen Plastiksack transportieren lässt.
Nun geht es ans Eingemachte: Der Abfall muss beseitigt werden. Ihr braucht Schweine. Mindestens 16 ausgewachsene Schweine, also geht bei der Wahl des Züchters oder Bauernhofes sorgsam vor.
Schweine sind bekannt dafür, alles zu fressen. Die Viecher zerkauen Knochen wie Butter. Nur unverdauliche Haare und Zähne solltet ihr vor der Verfütterung entfernen, denn wer hat schon Lust, Schweinescheiße zu sieben. Damit ihr die Ganze Sache schnell über die Bühne kriegt, solltet ihr die Schweine vorher zwei bis drei Tage hungern lassen, und sie werden sich auf das Geschnetzelte stürzen wie blutrünstige Aasgeier, und schließlich wird von der Mahlzeit spätestens nach acht Minuten nichts mehr zu sehen sein. Das heißt, dass ein Schwein in einer Minute 1 Kilogramm verdrückt. Nicht übel.

Ja, verdammt, ich habe mir gerade Snatch angesehen. Und ja verdammt, diese Leichenbeseitigungsinstruktion ist höchstwahrscheinlich der Grund dafür, dass der Untertitel des Filmes "Schweine und Diamanten" lautet.

Ich habe keine Lust, etwas über mich selbst zu schreiben. Ich finde, ein persönlicher Gegenstand kann viel über eine Person aussagen. Ich liste alle Dinge auf, die sich derzeit auf meinem Schreibtisch befinden. Statische Dinge wie Boxen, Monitor etc. lasse ich aus.

Von links nach rechts:

_ eine leere Apfelsaftflasche
_ ein Mobiltelefon
_ eine Fernbedienung von einem Fernseher
_ eine Ladestation von einem PDA
_ ein PDA
_ eine chromfarbene Metall-Armbanduhr
_ eine Brille
_ ein Zettel mit der Aufschrift "JPEG-Testbild veranschaulicht Problem"
_ ein MP3-Player
_ ein abgefahrenes Spielzeug aus einer Cornflakes-Packung
_ eine Digitalkamera
_ eine Portemonnaie
_ ein Kugelschreiber
_ eine vollgekritzelte Schreibunterlage
_ ein Brillenetui, innen drin ein Brillenputztuch
_ Schnipsel einer Prepaid-Guthabenskarte
_ Pathenol-Lippenbalsam [faggot!]
_ die Rechnung von meinem Fernseher, ausgestellt von MediaMarkt
_ ein Reperaturschein
_ ein Handtuch
_ eine Universalfernbedienung
_ ein Schulferienkalender
_ ein Mini-Schweizermesser mit fünf Funktionen
_ eine Fernbedienung von einem DVD-Player
_ zwei paar Socken, Größe 43-46, originalverpackt
_ eine leere Bierflasche
_ zwei Kronkorken
_ die Fernbedienung meines Lautsprechersystems
_ eine beschissene Englischlektüre "Heat and Dust"

Obwohl ich weiß, dass ich eigentlich noch viel mehr schreiben wollte, komme ich zum Ende. Ich muss anderen Dingen nachgehen.

Man sollte niemals unterschätzen, wie berechenbar Beschränktheit ist.
So long...

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